4 Gründe, warum Ihr Plan, Drehbuchautor zu werden, nicht aufgeht
Viele Menschen träumen im Laufe ihres Lebens davon, ein Buch oder Drehbuch zu schreiben. Während manch einer diesen Plan schnell wieder aufgibt, probieren doch beachtlich viele irgendwann einmal ihr Glück. Neben dem kleinen Prozentsatz, der es schafft, ist die Zahl derer, die scheitern, sehr hoch. Doch woran liegt das genau? In diesem Beitrag möchten wir Ihnen gerne vier Gründe aufzeigen, über die man immer wieder stolpert, wenn der Plan, Drehbuchautor zu werden, nicht aufgegangen ist.
Zu naiv
Einer der Hauptgründe für das Scheitern als Drehbuchautor ist mit Sicherheit eine zu blauäugige Sicht auf die Branche. Diese kann in der Regel durch ein fehlendes Vorwissen erklärt werden. Während wohl kein Laie auf die Idee käme, sich selbst ein Auto zusammenzubasteln, ist gerade beim Schreiben von Büchern und Drehbüchern die weitläufige Meinung von Außenstehenden, dass das doch eigentlich jeder könne.
Wie schwer kann es schon sein, ein Drehbuch zu schreiben?
Die Ironie dabei ist, dass sowohl die Ausbildung zum KFZ-Mechaniker als auch die zum Drehbuchautor für gewöhnlich 3 Jahre in Anspruch nimmt. Da wir aber bereits in jungen Jahren in Form von Aufsätzen und Hausarbeiten einen Großteil unserer Schulzeit mit dem Schreiben zubringen, ist dieser Irrglaube, jeder könne schreiben, leider recht weit verbreitet. Wer mit dieser Einstellung an sein erstes Drehbuch herangeht, wird über kurz oder lang merken, dass weitaus mehr dazugehört, als eine Textdatei zu öffnen und drauf loszutippen. Spätestens wenn diese Erkenntnis einsetzt, ist das Scheitern vorprogrammiert.
Gehen Sie also realistisch an die Angelegenheit heran und nehmen Sie Ihre Ausbildung zum Drehbuchautor genauso erst, wie jede andere Ausbildung auch.
Zu undiszipliniert
Wie wir eben schon angesprochen haben, nimmt die Ausbildung zum Drehbuchautor viel Zeit in Anspruch. An Universitäten studieren Sie Drehbuch für gewöhnlich mindestens 3 Jahre. Natürlich können Sie sich alle Fähigkeiten auch selbst aneignen. Beispielsweise durch viel Lektüre oder Onlinekurse. Auch unser kostenloser Newsletter-Crashkurs kann dabei ein optimaler Anfang sein. Dennoch sind dies keine Abkürzungen.
Das Handwerk zu erlernen, braucht viel Zeit.
Gerade bei dem Lernen in Eigenregie ist Disziplin ein elementarer Baustein. Schließlich wird Ihre Leistung nicht kontinuierlich bewertet, wie beispielsweise im Studium, sondern erst am Ende Ihres Weges, wenn Sie sich an die Öffentlichkeit trauen. Drehbuchautor werden Sie nicht im Vorbeigehen. Vor Ihnen liegt viel harte Arbeit und dafür braucht man Disziplin.
Zu nett
Wenn Sie ein netter Mensch sind, so ist das natürlich für Ihr Umfeld eine sehr erfreuliche Eigenschaft durch die Sie sicherlich ein gern gesehener Gast auf allen Partys sind. Für Ihren Werdegang zum Drehbuchautor ist das allerdings eine regelrecht fatale Eigenschaft. Jeder gute Film bezieht seine Spannung aus starken Konflikten. Je mehr für die Hauptfigur auf dem Spiel steht, desto mehr wird der Zuschauer mitfiebern. Damit allerdings Ihre Hauptfigur am Ende des Films der gefeierte Held sein kann, der entgegen aller Wahrscheinlichkeiten doch noch die Prinzessin gerettet hat, müssen Sie diesem viele Steine in den Weg legen.
Als Drehbuchautor müssen Sie manchmal auch ein ausgemachter Fiesling sein können.
Selbstverständlich werden Sie im Laufe der Figurenentwicklung immer mehr an Ihrem Helden hängen. Zu gerne würden Sie ihn schonen und ihm alles geben, was er gerne haben möchte. Ein solcher Film wäre aber leider das Langweiligste, was Sie schreiben könnten. Es seinen lieb gewonnenen Figuren schwer zu machen und sie manchmal sogar so richtig am Boden sehen zu müssen, ist ausgesprochen schwer. Trotzdem ist es unausweichlich. Immer wieder bewahrheitet es sich demnach leider, dass zu nette Menschen zu langweilige Drehbücher produzieren.
Zu kurzsichtig
Selbst wenn die bisher genannten Punkte allesamt nicht auf Sie zutreffen, so kann Ihnen am Ende des Weges immer noch Ihre Kurzsichtigkeit einen Strich durch die Rechnung machen. An vielen Stellen auf dieser Webseite haben wir Ihnen bereits erklärt, dass Sie als Drehbuchautor in erster Linie für das Fernsehen schreiben. Die Anzahl der in Deutschland produzierten Filme, auf die das nicht zutrifft, ist vernichtend gering. Selbst bei Kinofilmen ist oft ein Fernsehsender an der Finanzierung beteiligt, der dafür später die deutsche Erstausstrahlung erhält.
Das Fernsehprogramm unterliegt festen Regeln.
Wenn Sie gerne einen dramatischen Zombie-Liebesfilm schreiben möchten, dann steht Ihnen natürlich grundsätzlich nichts im Wege. Dennoch können wir Ihnen versprechen, dass es eine Mammutaufgabe sein wird, jemanden zu finden, der diesen Film umsetzen möchte. Drehbücher sind nicht wie normale Bücher. Während für Bücher aus dem Bereich Special Interest auch kleine Auflagen verlegt werden können, so kostet ein Kino- oder Fernsehfilm immer sehr viel Geld.
Haben Sie Ihr Publikum im Hinterkopf.
Umso wichtiger ist es, dass Sie bei der Planung Ihres Stoffs auch weitsichtige Gedanken einfließen lassen. Wenn es für Ihr Drehbuch keinen Markt gibt, wird es nämlich nicht verfilmt. Wir reden hier natürlich nicht vom Low-Budget-Bereich. Selbstverständlich können Sie dort immer noch fündig werden, wenn es um die Realisierung geht. In „Low-Budget“ bekommen Sie allerdings die Antwort auf die Frage, ob Sie davon leben können, direkt mitgeliefert.
Fazit
Grundsätzlich muss ein Scheitern nichts Schlimmes sein. Selbst die besten Drehbuchautoren bringen im Laufe ihrer Karriere mal Geschichten hervor, für die sich kein Abnehmer finden lässt. Damit Ihr Plan, Drehbuchautor zu werden, allerdings eine realistische Chance hat, sollten Sie zumindest diese 4 aufgeführten Stolpersteine tunlichst umgehen.